Jedes Jahr im Frühling, sobald die ersten Plusgrade auf dem Thermometer erscheinen, sind sie wieder da, die ungeliebten Blutsauger.
Eines vorweg: Herkömmliche Zeckenbekämpfung (meist vom Tierarzt), egal ob als spot on auf die Haut, als Halsband, oder gar als Tablette, wirkt nicht vorbeugend!!!
Die meisten Tierbesitzer denken fälschlicherweise ihr Zeckenmittel würde die Zecken von ihrem Vierbeiner fernhalten.
Das ist aber nicht richtig.
Das Zeckenmittel ist reines Gift, welches eine Zecke abtötet, sobald diese sich festgebissen und die ersten Schlucke Blut aus dem Hund oder der Katze getrunken hat. Danach fällt sie tot ab. In diesem Stadium ist die Zecke noch so winzig, dass wir sie kaum sehen. Für uns sieht das so aus, als ob der Vierbeiner frei von Zecken wäre.
Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass die Zecken bereits Krankheiten (wie z.B. Borreliose, Anaplasmose) übertragen, bevor sie sterben. Leider liest auch kaum ein Tierbesitzer den Beipackzettel, bevor er sein Tier dieser Giftkeule aussetzt.
Die Nebenwirkungen sind ein sehr hoher Preis. Viele Nebenwirkungen treten ja auch nicht gleich sofort auf, sondern oft erst Monate später und werden daher selten mit dem Zeckenmittel als Ursache in Verbindung gebracht.
Wenn man sich bewusst macht, dass diese Mittel für die Katze oder den Hund genauso giftig sind wie für die Zecke, ist man sicher gern bereit nach Alternativen zu suchen, um den lieben Vierbeiner nicht zu belasten.
Aber warum haben manche Fellnasen nur wenige Zecken und andere sind ein reiner Zeckenmagnet, obwohl sie sich im gleichen Gebiet aufhalten?
Wie findet denn die Zecke ihren Wirt, also unseren Vierbeiner? Sie wird angelockt, durch verschiedene Gerüche.
Die Ausdünstungen unserer Haustiere sind also sehr unterschiedlich und abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Immunsystem, der Zusammensetzung des Mikrobiom (Bakterien) im Darm und der toxischen Belastung des Tieres.
Zusammengefasst kann man einfach sagen, je gesünder ein Tier ist, desto weniger attraktiv ist es für Zecken und andere Parasiten.
Ein Hund oder eine Katze der / die chemiefrei und artgerecht ernährt wird, keine Medikamente, Impfungen oder Wurmkuren bekommt, hat tendenziell viel weniger Zecken.
Dagegen ein Vierbeiner der minderwertiges Industriefutter bekommt, regelmäßig entwurmt und geimpft wird und vielleicht noch Medikamente bekommt, entgiftet über Leber, Niere und Haut. Er riecht stark z.B. nach Ammoniak, Kohlendioxid und Buttersäure.
Diese Gerüche lieben die Zecken. Eine gesunde, chemiefreie Ernährung ist also die Basis für eine natürliche Zeckenprophylaxe.
Borreliose
Zum Schluss noch ein paar Fakten zur gefürchteten Erkrankung Borreliose, die durch die in Deutschland häufigste Zeckenart, den „Gemeinen Holzbock“, übertragen wird:
Die meisten Hunde sind Borreliose gegenüber nicht empfänglich, dabei handelt es sich vermutlich um eine genetische Resistenz, wie auch Wildtiere sie haben.
Weniger als 5% der Hunde, die Borreliose-Antikörper tragen, also von einer Zecke gebissen wurden, erkranken auch tatsächlich.
Nur etwa 25% der Zecken in Deutschland tragen diese Borrelien (Bakterien) überhaupt in sich, jedoch nicht alle Erreger können überhaupt eine Erkrankung auslösen.
Selbst wenn es zu einer Infektion kommt, besteht noch die Möglichkeit, dass das Immunsystem mit dem Erreger fertig wird.
Was wiederum wieder verdeutlicht, weshalb es so wichtig ist, dieses nicht durch schädigende Maßnahmen zur Zeckenabwehr zu schwächen.
Im nächsten Beitrag stelle ich ein paar natürliche Mittel gegen Zecken vor, da findest du bestimmt auch eine Option für deinen Vierbeiner.